Kindheit, Geiselnahme und Heirat
Sacajawea erblickte um das Jahr 1788 in Lehmi County im US-Bundesstaat Idaho geboren. Sie war die Tochter des Häuptlings der Shoshonen. Im Alter von zwölf Jahren wurde sie von einem feindlichen Stamm, den Hidatsa-Indianern, gefangen genommen. Diese verkauften sie an den kanadisch-französischen Pelzjäger Toussaint Charbonneau, der sie zu einer seiner Frauen machte.
Das Ehepaar lebte zwischen den Hidatsa- und den Mandan-Indianern in der Gegend um den Missouri River, dem heutigen North Dakota.
Clark und Lewis Expedition
Im November des Jahres 1804 gelangten Meriwether Lewis und William Clark dorthin. Die beiden waren auf einer wissenschaftlichen Expedition: Neu erschlossenes, westliches Gebiet sollte erkundet und ein Weg zum Pazifik gefunden werden. Die Mitglieder der Expedition bauten Fort Mandan und überwinterten an diesem Ort. Hier trafen sie auch auf Charbonneau und rekrutierten ihn für ihre weitere Reise als Dolmetscher. Sacajawea war damals ungefähr fünfzehn Jahre alt und mit ihrem ersten Kind schwanger. Trotz ihrer Umstände entschlossen sich Lewis und Clark, sie als Kundige der Shoshonensprache mitzunehmen.
Die junge Frau erwies sich als sehr viel nützlicher und auch mutiger als ihr Ehemann. Sie trug viel zum Erfolg der Lewis und Clark Expedition bei. Beispielsweise wusste sie, welche Pflanzen essbar waren und verhalf den Expeditionsteilnehmern zu neuen Kenntnissen über die Tierwelt.
Ihren Mut und ihr diplomatisches Geschick bewies sie mehrfach. Beispielsweise konnte sie mehrere gesunkene Forschungsgegenstände und Dokumente retten, als ihr Boot bei starker Strömung auf dem Missouri sank.
Im Jahr 1805 brachte Sacajawea im Alter von circa sechzehn Jahren ihr erstes Kind mithilfe von Meriwether Lewis zur Welt. Der Junge wurde auf den Namen Jean-Baptiste getauft, die Expeditionsteilnehmer gaben ihm aber den Spitznamen Little Pomp oder auch Pompey (kleine Pracht, kleiner Prunk). Für Sacajawea wird es zwar schwierig gewesen sein, mit einem Kind zu reisen, doch von nun an war sie mehr den je eine Art Diplomatiegarant. Streitigkeiten zwischen der Expeditionsgruppe und den Indianerstämmen konnten verhindert werden und die Gruppe wurde von vornherein nicht ganz so misstrauisch beobachtet, weil eine Frau mit ihrem Kind mitreiste.
Als die Gruppe Packpferde für die Überquerung der Rocky Mountains benötigten, trafen sie auf Shoshonen-Indianer. Es stellte sich heraus, dass deren Häuptling Camehawait der Bruder Sacajaweas war, und so konnte der Handel leicht abgewickelt werden.
Im November des Jahres 1805 erreichte die Gruppe schließlich den Pazifik. Dort bauten sie Fort Clatsop, wo sie überwinterten und bis zum März des nächsten Jahres blieben. Danach reisten Sacajawea, ihre Ehemann und ihre Sohn zusammen mit den Expeditionsmitgliedern zurück zu den Mandan-Dörfern. William Clark hatte den kleinen Jean-Baptiste während der Expedition lieb gewonnen und bot an, für seine Ausbildung aufzukommen.
Mit ihrer Beihilfe zur Lewis und Clark Expedition leistete Sacajawea – höchstwahrscheinlich unwissend – allerdings auch einen großen Beitrag zur Unterwerfung der indianischen Stämme.
Leben nach der Expedition und Tod
Über ihr Leben nach der Expedition ist nicht viel bekannt. Man vermutet, dass sie im Jahr 1809 mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn nach St. Louis reiste, um William Clark zu besuchen. Sie ließ ihren Sohn bei Clark.
Drei Jahre später, im Jahr 1812, brachte sie in Fort Manuel, South Dakota, ihre Tochter Lisette zur Welt.
Wenige Monate nach der Geburt verstarb Sacajawea am 22. Dezember 1812 im Alter von ungefähr vierundzwanzig Jahren in Fort Manuel.
Trivia:
- William Clark adoptierte ihre beiden Kinder
- Es gibt eine Theorie, nach der eine andere Frau von Toussaint Charbonneau in Fort Manuel starb. Nach dieser Theorie verstarb Sacajawea im Jahr 1884 im Wind River Indian Reservation. Diese Theorie wurde 1907 von Dr. Grace Raymond Hebard aufgestellt, aber man vermutet, dass sie nicht zutrifft.
- Nach ihr wurden z.B. Parks, Berge, Flüsse und Seen benannt. Es gibt auch zahlreiche Statuen.
- Sie ist zusammen mit ihrem Sohn auf einer Dollarmünze aus dem Jahr 2000 abgebildet
- In den Filmen Nachts im Museum und Nachts im Museum 2 tritt sie als wichtige Figur auf. Sie wird von der amerikanischen Schauspielerin Mizuo Peck dargestellt.
- Ihr Name bedeutet Volgefrau
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