Dienstag, 16. Oktober 2012

Marie Antoinette


Kindheit und Jugend


Maria Antonia von Habsburg wurde am 2. November 1755 in Schloss Schönbrunn bei Wien geboren, wo sie auch aufwuchs. Sie war das fünfzehnte Kind und die jüngste Tochter der österreichischen Kaiserin Maria Theresia und ihres Gatten Franz Stephan.
Bis zu ihrem vierzehnten Lebensjahr führte Maria Antonia ein glückliches und unbeschwertes Leben auf Schloss Schönbrunn.
Allerdings hatte Kaiserin Maria Theresia Großes mit ihrer Tochter vor. Die Allianz zwischen den bis dahin verfeindeten Königshäusern Habsburg und Bourbon sollte durch eine Heirat gefestigt werden. Die österreichische Kaiserin bestimmte, dass Maria Antonia den französischen Dauphin Louis heiraten sollte.
Bevor das Mädchen nach Frankreich aufbrach, sandte König Louis XV., der Großvater des Dauphins, den Abbé de Vermond, der Maria Antonia unterweisen sollte.
Dieser berichtete von einem leicht abzulenkenden, faulen und leichtfertigen, aber intelligenten Mädchen mit sympathischem Wesen, das schwer zu unterrichten sei.
Trotz allem brach Maria Antonia im Alter von vierzehn Jahren nach Frankreich auf, um Louis zu heiraten.

Heirat und Leben am Hof


An der Grenze wurden Maria Antonia alle Kleider und Habseligkeiten aus Österreich abgenommen und sie wurde in französische Kleider gekleidet. So reiste sie an den Hof von Versailles. Louis XV. wurde von ihr stürmisch begrüßt, was seinen Enkel wohl eher einschüchterte. Hier erhielt sie die französische Version ihres Namens: Marie Antoinette.
Am 16. Mai 1770 fand die Hochzeit des Dauphin und der österreichischen Prinzessin in Versailles statt. Am nächsten Tag verbreiteten sich am Hof unerwünschte Neuigkeiten: Die Ehe war nicht vollzogen worden. Das sollte die nächsten sieben Jahre so bleiben. Vermutlich waren die Gründe körperlicher Natur und bei Louis zu suchen. Maria Theresia schrieb ihrer Tochter, sie solle sich mehr um ihren Gatten bemühen und ihm gegenüber mehr Zärtlichkeit zeigen. Auch vom Hof wurde Marie verstärkt unter Druck gesetzt. Nicht nur, dass sie scheinbar unfähig schien, für die Vollziehung ihrer Ehe zu sorgen, sie weigerte sich auch, mit der Mätresse des Königs zu reden, was man ihr aber dringend empfahl. Schließlich wandte sie sich mit den berühmten sieben Worten an die Gräfin du Barry: „Es sind heute viele Leute in Versailles.“ Hinzu kam das Heimweh, das sie quälte. Das lockere Leben in Schloss Schönbrunn, fern von allzu viel Etikette, vermisste sie in Versailles, wo sie fast den ganzen Tag unter der Beobachtung ihres Hofstaates stand, schmerzlich.
1774 starb Louis XV. und Louis XVI. und Marie Antoinette wurden als König und Königin von Frankreich gekrönt.

Mit ihrem Ehemann konnte Marie jedoch lange recht wenig anfangen. Während er gerne der Jagd und dem Handwerk nachging und lieber für sich blieb, war sie extravagant, suchte die Gesellschaft und genoss Mode, Tanz, Musik und das Nachtleben. In ihrem Privatschloss Petit Trianon arrangierte sie ausgefallene Partys und baute eine eigene Clique um sich auf, zu der auch der schwedische Adlige Axel Fersen gehörte, mit dem sie eine Affäre gehabt haben soll. Er hatte in Petit Trianon ein eigenes Apartment und die beiden schrieben sich regelmäßig während seiner Abwesenheit. 
Bevor ihre Tochter deshalb am Hof in allzu große Ungnade fiel, griff Maria Theresia ein. Ihr ältester Sohn, der spätere Kaiser von Österreich, Joseph, der Louis in einem vertraulichen Gespräch von einem Eingriff überzeugte.
Trotzdem wurde Marie Antoinette am Hof weiterhin verspottet: man sagte ihr nach, sie könne keine Erben hervorbringen und ihre Offenheit wurde zunehmend als Frechheit und Respektlosigkeit aufgefasst. Es kursierten Geschichten, nach denen sie in Petit Trianon Milchmädchen oder Hirtin spielte, man kam bald zu der Annahme, dass ihre Dekadenz und Extravaganz keine Grenze kenne.
Allerdings war sie auch eine Trendsetterin und man bewunderte sie doch für ihre Schönheit: Sie hatte lange, blonde Haare, große blaue Augen und eine hübsche Figur.

Je länger Louis und Marie verheiratet waren, desto besser verstanden sie sich. Er verehrte sie und nahm sich niemals eine Mätresse. Sie brachte vier königliche Kinder zu Welt, von denen jedoch nur ihre älteste Tochter das Erwachsenen alter erreichte: Marie Thèrése Charlotte (* ca 1778), Louis Joseph (* ca 1782), Louis Charles (* 1785) und Sophie Beatrix (* 1786).
Ihre jüngste Tochter starb im Alter von nur elf Monaten an Tuberkulose.

Die Halsbandaffäre


Jeanne de la Motte, eine Adlige, behauptete, eine gute Freundin Marie Antoniettes zu sein. Später bezeichnete sie sich auch als deren Geliebte. Viele schenkten ihr Glauben, auch ein Bewunderer der Königin, der Kardinal de Rohan. Madame de la Motte wurde seine Geliebte und arrangierte ein Treffen mit der Königin. Dazu verkleidete sie die Prostituierte Nicole d’Oliva, die der Königin ähnelte, als Marie Antoinette und ließ es zu einem Treffen mit dem Kardinal im Wald kommen. De Rohan vertraute Jeanne de la Motte und sie konnte sich auch seiner finanziellen Unterstützung sicher sein.  Da wandten sich die Juweliere Boehmer und Basseuge Hilfe suchend an Madame de la Motte, in dem Glauben, sie könnte ein gutes Wort für sie bei der Königin einlegen.  
1778 hatten diese Juweliere der Königin nämlich ein kostbares Collier angeboten, das eigentlich für die Mätresse von Louis XV. bestimmt gewesen war. Louis XVI. hatte seiner Frau vorgeschlagen, es als Geschenk für sie zu kaufen, sie hatte aber wegen des hohen Kaufpreises abgelehnt. 1781 waren die beiden Juweliere erneut an Marie Antoinette herangetreten, aber auch dieses Mal hatte sie das Halsband nicht kaufen wollen.
Da Madame de la Motte durch den Kardinal die entsprechenden finanziellen Mittel besaß, erklärte sie am 21. Januar 1785, dass die Königin das Collier kaufen wolle. Um den Kauf abzuwickeln, ließ sie Boehmer und Basseuge gefälschte Briefe zukommen. Die Raten sollte der Kardinal zahlen.
Als allerdings schon die erste nicht beglichen wurde, beschwerten sich die Juweliere bei der Königin. Diese hatte zwar einen Dankesbrief bezüglich des Kaufes erhalten, diesen aber nichtsahnend verbrannt.
Anhand der gefälschten Briefe wurde Marie Antoinettes Unschuld in dieser Angelegenheit bewiesen und am 15. August 1785 wurde de Rohan festgenommen. Nicholas de la Motte, der Ehemann von Jeanne de la Motte floh nach England. Jeanne de la Motte wurde am 18. August verhaftet, sowie Nicole d’Oliva und Reteaux de Villette, ein Freund de la Mottes, der die Briefe gefälscht hatte.
Das Urteil des Prozesses wurde am 31. Mai 1786 verkündet: Nicole d’Oliva und de Rohan wurden freigesprochen, de Villette des Landes verwiesen und Madame de la Motte wurde gebrandmarkt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 5. Juni 1787 entkam Jeanne de la Motte aus der Haft und floh nach England.

Die Französische Revolution


Während der 1780er sank die Beliebtheit der Königin stark, auch wenn sie mittlerweile ein häuslicheres Leben führte. Aufgrund ihrer fülligeren Statur trug sie nun eher dunklere Farben, doch ihre Schönheit hatte nicht nachgelassen. Das Volk hatte unter der absoluten Herrschaft des Königshauses keine politischen Rechte und auch keinen gesellschaftlichen Stand, da offizielle Ämter nur von Adligen belegt werden durften.
Außerdem schwächten schlechte Ernten und daraus resultierende Lebensmittelknappheit die Lebensgrundlagen der Bauern und der Stadtbevölkerung.
Hinzu kamen die immensen Schulden, die Louis einerseits von seinem Großvater geerbt und andererseits durch die Unterstützung der amerikanischen Kolonien im Krieg gegen England.
Als es dem Volk zunehmend schlechter ging, erinnerte man sich an die Extravaganz der Königin, die in ihrem Schloss Milchmädchen spielte, obwohl sie keine Ahnung vom Leid der Landbevölkerung hatte. Es kam zunehmend Unmut gegen das Königshaus auf.
Um diesem Unmut entgegen zu wirken, wurde eine Propagandaaktion gestartet. Zu diesem Zweck wurden Gemälde ausgestellt, die die Königin als liebend Mutter im Kreis ihrer vier Kinder zeigten. Doch die verschwenderischen Gewänder und die prunkvollen Gemächer veranlassten das Volk zu einem neuen Spitznamen für Marie Antoinette. Man nannte sie Madame Deficit.

Louis XVI. war nun auf die Unterstützung der Adligen angewiesen, um Reformen für den Abbau der Schulden durchzusetzen. Marie Antoinette stand ihm dabei zur Seite und hatte großen Einfluss auf ihren Gatten, was nicht gern gesehen wurde.
Louis war kein starker König und so verlor die Monarchie in Frankreich weiter an Boden.

Im Juni muss das Königspaar einen weiteren Schicksalsschlag verkraften: Nachdem ihre Tochter Sophie Beatrix 1786 im Alter von nur elf Monaten der Tuberkulose erlag, stirbt nun auch der Dauphin Louis Joseph an derselben Krankheit.

Bereits im Mai 1789 war Louis nicht mehr in der Lage, die nötigen Reformen zu erwirken. Zum ersten Mal seit 175 Jahren beruft er die Ständeversammlung ein. Jeder Stand hatte eine Stimme und so war es klar, dass Klerus und Adlige die einfache Bevölkerung immer übertrumpfen würden. Dieser dritte Stand war auch nicht ausreichend vertreten: Es handelte sich größtenteils um die Bourgeoise, die gebildeten und wohlhabenden Bürger der Städte, die zwar Geld, aber dennoch keinen gesellschaftlichen Rang besaßen. Bauern und Tagelöhner wurden gänzlich außen vor gelassen.
Die Unzufriedenheit dieses dritten Standes steigerte sich weiter, bis es schließlich so weit kam, dass sie sich von der Ständeversammlung trennten und in einem Ballsaal zur Nationalversammlung erklärten.
Der König forderte diese Nationalversammlung auf, sich aufzulösen, doch der dritte Stand wollte nicht aufgeben, bis eine Konstitution erreicht war.

Marie Antoinette mischte sich immer mehr in die Politik ein. Sie feindete jegliche Reform an und war eine strikte Verfechterin der absoluten Monarchie. Um jeden Preis wollte sie die Herrschaft des Königshauses bewahren.

Nach dem Fall der Bastille reiste Louis 1789 nach Paris, um für Ordnung zu sorgen, aber der aufgebrachte Mob ließ sich nicht beruhigen.
Die adlige Bevölkerung fürchtete um ihre Sicherheit und um ihre Besitztümer, sollten die revolutionären Stimmungen Überhand nehmen. Viele flohen schon jetzt außer Landes.

Am 1. Oktober fand in Versailles ein Bankett statt. Gerüchte über Orgien und Ausschweifungen erreichten alsbald die hungernde Bevölkerung der Pariser Slums. Am 5. Oktober zogen die Pariser Frauen nach Versailles, um Brot zu verlangen. Viele trugen Messer bei sich und beabsichtigten, die Königin zu töten.
Als die Menge Versailles erreichte, schloss sich die Nationalversammlung ihnen an.
In der Nacht gelangte der Mob durch einen unbewachten Eingang in den Palast und drang in die Gemächer der Königin ein. Ihre Wachen wurden getötet.
Die Hofdamen Marie Antoinettes packten in aller Eile einige Kleidungsstücke, während sie selbst nur leicht bekleidet vor der wütenden Menge aus ihrem Bett floh.
Das Volk verlangte, dass die Königsfamilie nach Paris in den Tuileries-Palast zog, wo sie den Revolutionären vollkommen ausgeliefert waren.
Marie Antoinette fürchtete nun mehr denn je um ihre Sicherheit. Sie wandte sich Hilfe suchend an andere Monarchen, unter anderem bei ihrem Bruder, Kaiser Joseph von Österreich, und bereitet ihre Flucht vor. Axel Fersen stellt dafür eine Kutsche zur Verfügung und nachdem Marie Antoinette Louis überzeugt hat, macht sich die Königsfamilie verkleidet als einfache Leute auf den Weg nach Österreich. In der Nähe von Varennes werden sie allerdings erkannt und abgepasst. Die Rückreise nach Paris wird beschwerlich, der Weg ist gesäumt vom einfachen Volk, das König und Königin verspottet. In Paris werden sie mit eisigen Mienen in Empfang genommen.
Doch Marie Antoinette will nicht aufgeben. Erneut wendet sie sich an ihren Bruder. Daraufhin drohten Preußen und Österreich Frankreich, um die Revolutionäre aufzuhalten, doch Frankreich erklärte den beiden Großmächten, entgegen des Königs Veto, im April 1792 den Krieg.

Im Juli fällt die preußische Armee in Frankreich ein und der Herzog von Braunschweig droht den Revolutionären mit Rache, falls der Königsfamilie etwas zustoßen sollte. Diese Nachricht erregt zwar Aufseheb, kann die zu allem entschlossenen Gegner der Monarchie aber nicht aufhalten: Am 10. August 1792 stürmen sie den Tuileries-Palast und nehmen die Königsfamilie gefangen. Andere adlige Familien, die noch nicht außer Landes geflohen sind, ereilt dasselbe Schicksal.
Im September 1792 kommen die inhaftierten Adligen durch wahre Massaker ums Leben. Eines der berühmtesten Opfer ist Madame Lamballe, eine enge Freundin der Königin. Sie wird vor Gericht gestellt und als sie daran scheitert, einen Eid gegen die Königin zu schwören, wird sie von der Menge in Stücke gehackt. Ihr Kopf und ihre Genitalien werden aufgespießt und durch die Straßen getragen, vorbei am Fenster der Königin.
Im Dezember wird Louis der Prozess wegen Hochverrates gemacht. Der König wird für schuldig befunden und im Januar 1793 auf der Guillotine hingerichtet. Von da an wird Marie Antoinette als „Witwe Capet“ bezeichnet.
Im Juli wird ihr der Sohn weggenommen, der Dauphin Louis Charles. Er kommt unter die Aufsicht eines revolutionären Schusters und stirbt zwei Jahre später wegen Vernachlässigung.
Im September wird Marie Antoinette von ihrer Tochter und ihrer Schwägerin getrennt und im Conciergerie-Gefängnis untergebracht. Es ist die letzte Station vor ihrem Tod.

Prozess gegen die Witwe Capet


Im Gefängnis verlor Marie Antoinette erheblich an Gewicht und auch ihre Augen wurden schlechter. In vier Jahren hatte sie sich durch den durch Furcht und Stress verursachten körperlichen Verfall von der schönen Königin in eine alte, gebrechliche Frau verwandelt.
Am 14. Oktober wurde sie mitten in der Nacht vor das Gericht gestellt. Sie wurde wegen Hochverrats und Unzucht angeklagt. Ihren Sohn zwang man auszusagen, sie habe ihn misshandelt. Trotz all der Anschuldigungen verteidigte sich Marie Antoinette bis zum Schluss durchdacht und hartnäckig. Das Gericht sprach sie einstimmig schuldig.
Am 16. Oktober wurde Marie Antoinette um die Mittagszeit auf der Guillotine enthauptet. Das Volk jubelte. Ihren Körper verscharrte man in einem Massengrab.
Zwanzig Jahre später wurde sie exhumiert und zusammen mit ihrem Mann in der Basilika Saint-Denis, der traditionellen Grabstätte des Königshauses Bourbon, beigesetzt.

Trivia:



  • Die Lebensgeschichte von Marie Antoinette wurde mehrmals verfilmt, unter anderem 2006 von Sofia Coppola mit Kirsten Dunst in der Hauptrolle. Die Regisseurin orientierte sich dabei größtenteils an Antoina Frasers Biografie.
  • Wenn Marie Antoinette in Petit Trianon Milchmädchen spielte, wurde das Melken natürlich von Dienern übernommen.
  • Marie Antoinette langweilte sich mit ihren offiziellen Aufgaben als Dauphine.
  • Ihr Bruder Joseph sagte zu ihrem Bruder Leopold, dass Marie und Louis überhaupt nicht zusammenpassten.
  • Das Zitat „Sollen sie doch Kuchen essen“ als Reaktion auf den Brotmangel der Bevölkerung stammt vermutlich nicht von ihr.
  • Nachdem sie sich zum ersten Mal an die Gräfin du Barry gewandt hatte, sprachen die beiden nie wieder ein Wort miteinander.
  • Louis XVI. besuchte sie manchmal auf Petit Trianon, aber er verbrachte niemals eine Nacht dort.
  • Im Sommer 1783 besuchte Axel Fersen sie fast täglich.
  • Erst durch ihre Kinder wurde ihr Leben etwas gesetzter.  
  • Sie wurde Königin als sie achtzehn war.  

Kommentar:
Ich war mal in Versailles. Zusammen mit meiner Schwester und vielen asiatischen Touristen bin ich durch warme, viel zu große Räume und Flure ohne Möbel gelaufen. Wir sind einmal stehengeblieben, um die legendäre Kratzhand auf dem Bildnis von Ludwig XIV zu erblicken. Dann haben wir uns aus dem Staub gemacht. Ich habe mich bestimmt in jeder Minute, die ich in diesen Räumen zugebracht habe, mindestens einmal gefragt, wozu der ganze Platz gut ist und wie es hier wohl früher mal ausgesehen hat. Heute ist ja nicht mehr viel von dem ganzen Glanz übrig, es sieht alles doch sehr schäbig und überrannt aus. 
Marie Antoinette war die wohl berühmteste Frau, die jemals in diesem Palast gelebt hat. Sie war eine der prägenden Frauen ihrer Zeit, dem Volk verhasst, ebenso einem Teil des Adels, die allesamt ihre Extravaganz und Leichtlebigkeit verabscheuten, sie gleichzeitig wohl aber auch um ihre trotz allem zahlreichen Bewunderer beneideten. 
Man erzählte und erzählt sich auch heute noch einen Haufen Geschichten, Anekdoten, ja Mythen, über die Frau, die sich bei ihrem Henker entschuldigt haben soll, als sie ihm auf den Fuß trat. 
Und da sind wir wieder: Die Widersprüchlichkeit der Marie Antoinette. Das junge, naive Mädchen, das allein nach Frankreich kam, um zu heiraten, und dabei erst einmal gehörig auf der Nase landete. 
Die junge, extravagante, selbstbewusste Königin, die alle bezauberte und gleichzeitig verstörte, der Liebschaften mit Frauen und Männern bei Hofe nachgesagt wurden. Die Stilikone. Später treusorgende Ehefrau und Mutter. Und schließlich als untergehende Königin in der Französischen Revolution. Am Ende hat sie wohl am meisten Würde gezeigt. 
Marie Antoinette war wohl vor allem eins: stolz und hartnäckig. 
Kaum eine Frau ihrer Zeit war so widersprüchlich und kaum eine wird heute immer noch als so verzerrt und undeutlich wahrgenommen.   


Ich habe alles gesehen, ich habe alles gehört, ich habe alles vergessen. 
Marie Antoinette 


Quellen:


       

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Über mich

Germany
Für meine Großmutter, Elisabeth.